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Onlinehändlerstudie 2023: Was Schweizer Onlinehändler bewegt

Experteninterview: Mehr Nachhaltigkeit dank wiederverwendbarer Verpackungen

Studie der Hochschule Luzern, Wirtschaft und der Schweizerischen Post Auszug Seite 36:

 

Das Einkaufsverhalten von Konsumentinnen und Konsumenten hat sich in den letzten Jahren stetig hin zu mehr Online-Einkäufen verlagert. Daraus entstehen auch neue Herausforderungen mit Blick auf die Umwelt. Produkte, die online bestellt werden, brauchen in den meisten Fällen für den Versand eine Verpackung, was bekannter massen zu viel Verpackungsmüll führen kann. Konsumentinnen und Konsumenten und Unternehmen ist Nachhaltigkeit ein grosses Anliegen. Doch wie kann dem Anstieg von Verpackungsmüll und dem damit verbundenen Ausstoss von Emissionen sinnvoll entgegengewirkt werden?

Das St. Galler Startup Kickbag GmbH hat eine wiederverwendbare Verpackungslösung für den E-Commerce entwickelt, um das Thema Versandverpackungen umweltverträglicher zu gestalten. Um die Lösung sowohl für die Versandhändler wie auch die Endkunden einfach nutzbar zu machen, liefert Kickbag GmbH nicht nur die Verpackungen, sondern stellt zudem einen einfachen und bequemen Prozess für den Rücktransport der leeren Kickbags zurück zum Händler zur Verfügung. Martin Engeler hat Kickbag GmbH 2020 mitgegründet und seither intensiv an der Weiterentwicklungder Lösung gearbeitet. Ende 2022 wurde Kickbag GmbH von der Schweizerischen Post übernommen, bleibt jedoch als eigenständiges Unternehmen auf dem Markt aktiv.

Was hat euch angetrieben, Kickbag zu entwickeln? Wir haben gesehen, welche Berge an Verpackungsmaterial durch den Versand von Paketen entstehen. Das ist aus verschiedenen Gründen problematisch. Einer davon ist die Nachhaltigkeit. Mit Wegwerfverpackungen gehen viele wertvolle Ressourcen viel zu schnell verloren. Ein einziger Transport ist eine deutlich zu kurze Lebens­ dauer für eine Transportverpackung. Für Onlinehändler war es bisher schwierig, ihre Produkte mit wiederverwendbarer Verpackung zu versenden. Bestehende Lösungs­ ansätze waren zudem nicht wirklich «Schweiz­tauglich» und haben uns mit ihrem Konzept nicht vollends überzeugt. Zudem ist der Verpackungsmüll aber auch für die Kundinnen und Kunden ein Ärgernis. Wir erleben auch Onlinekunden als immer mehr auf Nachhaltigkeitsthemen sensibilisiert. Hier ergibt sich eine Chance und die Möglichkeit zur Differenzierung aus Sicht der Onlinehändler.


Wie oft muss ein Kickbag eingesetzt werden, damit die Lösung nachhaltiger ist als herkömmliche Lösungen? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem von den konkreten Verpackungs­ materialien, die verglichen werden. Unsere Analysen haben aber klar gezeigt,wie überraschend stark der Hebel von Re­Use, also Wiederverwenden, ist. Mehr­ wegverpackungen machen es möglich, die Umwelteinflüsse, die bei der Produk­tion und beim Einsatz jeder Verpackung entstehen, auf mehrere Nutzungszyklen zu verteilen. Im Vergleich mit üblichen Kartonverpackungen schneidet die Mehrweg­ verpackung so schon beim zweiten Einsatz besser ab. Gegenüber anderen Ver­ packungen resultieren Einsparungen ab ca. der dritten oder vierten Verwendung. Es ist also schnell möglich, vom Potenzial einer Mehrwegverpackung zu profitieren. Zudem ist es spannend, dass die Schweiz ein ideales Anwendungsfeld für Mehr­ wegverpackungen darstellt: Die kurzen Transportwege erhöhen relativ gesehen die Relevanz der Verpackung, der Effekt von Mehrweg wird mit Blick auf die möglichen CO2­Einsparungen dadurch besonders stark. Wo seht ihr aktuell die grössten Hürden für Mehrwegverpackungen? Zum einen ist es noch der Preis. Auch wenn die Differenz über die ganze Lebens­ dauer eines Kickbags nicht gross ist, bleiben Einweg­ bzw. Wegwerfverpackungen günstiger. Aber viele Unternehmen erkennen die Dringlichkeit der Klimakriseund wollen ihren Beitrag leisten. Nachhaltigkeit bekommt dadurch auch einen er­ heblichen Wert. Wir helfen Unternehmen, ein Mehrwegsystem effizient zu orga­nisieren und auch dadurch ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Ein effektiver Kreislauf von Mehrwegverpackungen erfordert eine hohe Rücklauf­ quote und damit verbunden Verbraucherakzeptanz. Konsumentinnen und Kon­ sumenten sind Mehrwegverpackungen teils noch nicht gewohnt. Sobald sich das System aber etabliert hat, werden immer mehr Kunden Mehrwegverpackungenfordern. Es ist auch möglich, dass regulatorische Eingriffe die Verbreitung von Mehr­ wegverpackungen unterstützen werden.

Dann gibt es auch Sortimente, für die unsere Verpackungen noch nicht wirklich geeignet sind – das ist zum Beispiel bei sehr fragilen Artikeln der Fall. Aber auch hier arbeiten wir an Lösungen.

Worauf habt ihr besonders Wert gelegt bei der Entwicklung? Natürlich war es uns wichtig, Produkte zu entwickeln, die effizient, umweltfreund­ lich und praktisch sind. Dabei stand für uns auch der ganze Prozess im Umgang mit dem Kickbag im Vordergrund. Wir wollen ein Mehrwegsystem für Verpackungen sowohl für die Händler wie auch die Kundinnen und Kunden so einfach wie möglich machen. Daher bieten wir ein smartes Kreislaufsystem an, inklusive Rückversand der Verpackungen. Da wir für das Retournieren der Kickbags zum Händler den Brief­ kanal nutzen, sind wir sehr kostengünstig und praktisch für die Endkunden unter­ wegs. Es ist nicht nötig, eine spezielle Sammelstelle anzusteuern oder am Post­ schalter anzustehen. Einwerfen in den gelben Briefkasten genügt.

Aus Sicht der Onlinehändler werden mit dem Einsatz des Kickbag starke Werte transportiert: Nachhaltigkeit ist wichtig, und innovative Versandhändler sind bereit, mit dem Einsatz von Mehrwegverpackungen voranzugehen und die Bedürf­ nisse ihrer Kundinnen und Kunden hoch zu gewichten. Der Kickbag kann zudem individualisiert gestaltet werden. Das Branding der Händler kann so bis zu den Kon­ sumentinnen und Konsumenten nach Hause getragen und mit den ökologischen Werten des Unternehmens verknüpft werden.

Zur Person:

Martin Engeler ist Co­Founder der 2020 gegründeten Kickbag GmbH, die Mehrwegverpackungslösungen für den E­Commerce und darüber hinaus anbietet. Heute führt er das Tochterunternehmen der Schweizeri­ schen Post als Geschäftsleiter. Zuvor war er über zehn Jahre in der Unter­ nehmensberatung für Familien­ unternehmen, KMU, Startups und öffentliche Institutionen tätig. Experteninterview mit dem CEO von Kickbag® im Blog-Beitrag der Schweizerischen Post: ⤵️

Nachhaltigkeit, Nachgefragt bei Kickbag GmbH Die Interview ist ein Auszug aus der Onlinehändlerstudie 2023 – Hochschule Luzern – Wirtschaft und die Schweizerische Post. Die Onlinehändlerstudie wurde gemeinsam mit der Schweizerischen Post und dem Institut für Kommunikation und Marketing IKM der Hochschule Luzern realisiert. Die Ergebnisse werden durch Interviews mit Experten und Handlungsempfehlungen abgerundet. Onlinehändlerstudie 2023 – Hochschule Luzern – Wirtschaft und die Schweizerische Post Hier geht’s direkt zur Studie ⤵️ Onlinehändlerstudie 2023 Am Puls des Schweizer Onlinehandels


 

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